Mit einem außergewöhnlichen Projekt bringen der Jazz Club Hannover und die ÜSTRA die Kultur in die heimischen Wohnzimmer: Pünktlich zum 1. Advent, am 29. November, startet eine gemeinsam produzierte Serie von Literaturlesungen, umrahmt von Jazzmusik, als virtuelles Streaming-Angebot. Die insgesamt sieben Videos können auf den Facebook-Kanälen der ÜSTRA und des Jazz Clubs sowie auf dem YouTube-Kanal und der Website der ÜSTRA abgespielt werden.
Das Besondere dabei: In den Stücken, die für die Lesungen ausgesucht wurden, geht es immer - aus den verschiedensten Blickwinkeln - um Nahverkehr. „Wir wollen als Teil der Stadtgesellschaft die hannoversche Kulturszene in dieser für sie extrem schwierigen Zeit unterstützen und sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit dem Jazz Club als einer der wichtigsten Kulturinstitutionen Hannovers", sagt dazu Dr. Volkhardt Klöppner, Vorstandsvorsitzender der ÜSTRA.
Für den Jazz Club Hannover rief die Produktion, die Ende September im orangeroten Jazzkeller nach intensiver Planung umgesetzt wurde, zugleich glückliche Erinnerungen an den seit März ruhenden Konzertbetrieb wach. „Wir versuchen stetig neue Ideen zu entwickeln, um die hannoversche Jazzszene und das Kulturleben der Stadt auch in dieser schwierigen Zeit am Leben zu erhalten", erklärt die Jazz-Club-Vorsitzende Vanessa Erstmann. „Wir sind unglaublich dankbar und glücklich, dass wir gemeinsam mit der ÜSTRA dieses besondere Kulturprojekt umsetzen durften."
Die Autoren und Werke für das Gemeinschaftsprojekt „Literatur trifft Jazz" wurden von dem hannoverschen Germanisten Eberhard Schneider ausgesucht. Was hat Autoren von Weltruf wie Thomas Mann, Alfred Döblin oder Franz Kafka am Nahverkehr so gereizt? „Straßenbahnfahrten werden in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts zu einem häufig auftauchenden Motiv," erläutert Eberhard Schneider: „Die Autoren begeben sich in das Dickicht der Städte. Ihre Geschichten spielen in den verwirrenden Knotenpunkten des Verkehrs, so wird die Literatur neben Fotografie und Film zum Seismografen der städtischen Betriebsamkeit, zum Beobachter der Menschenmassen, der Verkehrsströme, der Neugestaltung der Innenstädte."
Zu hören sind in der Serie Auszüge aus Werken von Alfred Döblin, Thomas Mann, Franz Kafka, Irmgard Keun, Pascal Mercier, Raymond Queneau und Uwe Tellkamp. Gelesen werden sie von der hannoverschen Schauspielerin, Moderatorin und Sprecherin Sabine Ehlers.
Der hannoversche Jazzpianist Elmar Braß begleitet die Lesung musikalisch am Flügel das Jazz Clubs. Zu hören sind auf die literarischen Werke abgestimmte Jazztitel wie „In my Solitude" von Duke Ellington, „Mackie Messer" von Kurt Weill oder „I love Paris" von Cole Porter.
Für die Anmoderation der jeweils etwa zehnminütigen Reisen durch die Literatur- und Musikgeschichte konnte Hannovers 1. Bürgermeister Thomas Hermann gewonnen werden, der als Ehrenmitglied des Jazz Clubs und Botschafter der UNESCO City of Music nicht nur der hannoverschen Kulturlandschaft, sondern insbesondere dem Jazz sehr verbunden ist.
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