Eine Immowelt-Analyse der angebotenen Hauspreise in Nordrhein-Westfalen zwischen 2013 und 2018 zeigt:
Nürnberg, 17. Juli 2019. Obwohl Lennestadt und Düsseldorf nur 90 Kilometer Luftlinie trennen - bei Angebotspreisen für Häuser liegen zwischen den beiden Städten Welten. Die Schere der Immobilienpreise in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich in den vergangenen 5 Jahren sogar noch weiter geöffnet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von immowelt.de, in der Hauspreise der Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen untersucht wurden. In Düsseldorf stiegen die Preise binnen 5 Jahren um 40 Prozent auf 675.000 Euro im Median. Damit hat die Landeshauptstadt die höchsten Angebotspreise und liegt 554.000 Euro über Lennestadt, wo Häuser für 121.000 Euro angeboten werden - der niedrigste Wert aller untersuchten Städte.
Spitzenpreise in Düsseldorf und Umland
Als teuerstes Pflaster in NRW für Hauspreise entpuppten sich in der Analyse Düsseldorf und dessen Umland: Das linksrheinische Meerbusch mit Angebotspreisen von 573.000 Euro (+ 36 Prozent), das nördlich am Flughafen gelegene Ratingen mit 525.000 Euro (+ 50 Prozent) sowie das rund 30 Kilometer westliche gelegene Haan mit 489.000 Euro (+ 44 Prozent) zählen zu den kostspieligsten NRW-Städten. Sie liegen allesamt im Speckgürtel von Düsseldorf und locken unter anderem mit Villen und großzügigen Grundstücken auch gut betuchtes Publikum an. Das Ausweichen in diese Städte vor den Toren der Landeshauptstadt lohnt sich für Kaufwillige mit kleinerem Geldbeutel also nur bedingt. In allen drei Städten werden für Häuser gar höhere Kaufpreise abgerufen als in der Millionenstadt Köln, wo trotz eines Anstiegs von 38 Prozent ein Medianpreis von 485.000 Euro zu Buche steht.
Bis zu 95 Prozent Preisanstieg
Den größten Anstieg in NRW verzeichnet indes Monheim: Mit einem mittleren Preis von 465.000 Euro müssen Hauskäufer dort inzwischen fast doppelt so viel bezahlen wie 2013. Die attraktive Lage zwischen Köln und Düsseldorf sorgt für wachsende Einwohnerzahlen und eine hohe Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Um diese zu befriedigen, entstanden zahlreiche Neubauprojekte, die den Preis nach oben ziehen. Gleiches gilt für Herdecke (469.000 Euro) und Bad Honnef (420.000 Euro), die mit einem Preisanstieg von jeweils 81 Prozent dahinter folgen.
Moderates Ruhrgebiet, günstiges Sauerland
Aber nicht überall in NRW sind die Angebotspreise für Eigenheime in den letzten 5 Jahren derart explodiert. Städte im Ruhrgebiet wie Essen (340.000 Euro,
+ 17 Prozent), Gladbeck (230.000 Euro, + 16 Prozent) und Kamp-Lintfort (249.000 Euro, + 14 Prozent) verzeichnen nur moderate Anstiege. Im Sauerland sind die Preise meist ebenfalls nur leicht angestiegen, stellenweise sind sogar rückläufige Preisentwicklungen zu beobachten: So sind die Angebotspreise für Häuser in Attendorn mit einem Rückgang von 2 Prozent auf 189.000 Euro nahezu konstant geblieben, in Lennestadt sind sie um 19 Prozent auf 121.000 Euro gefallen. Angeboten werden dort zu diesen Preisen meist sanierungsbedürfte, alte Häuser. Seit der Jahrtausendwende ist obendrein die Bevölkerungsentwicklung im Sauerland rückläufig. Vor allem junge Menschen und Familien zieht es in die Großstädte, sodass für Immobilien immer schwerer ein Käufer gefunden werden kann - das drückt die Angebotspreise in den ländlichen Regionen.
Berechnungsgrundlage
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise von Häusern in Nordrhein-Westfalen waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise sind jeweils Angebots-, keine Abschlusspreise. Die Preise geben jeweils den Median der 2013 und 2018 angebotenen Häuser wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.
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