Sicherheit und Rechte von Rohingya-Flüchtlingen bei geplanter Rückführung aus Bangladesch nach Myanmar nicht gewährleistet
World Vision fordert besonders den Schutz von Kindern ein
Cox's Bazar/Friedrichsdorf (9. November 2018) - Der für nächste Woche geplante Beginn der Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch nach Myanmar könnte Kinder und ihre Familien in große Gefahr bringen, warnt die Kinderhilfsorganisation World Vision. Ihr Schutz sei durch die bisher bekannten Pläne nicht gewährleistet und ihre Rechte müssten geachtet werden, heißt es in einer heute von World Vision mitunterzeichneten Erklärung von mehr als 40 NGO's.
Die Regierungen von Myanmar und Bangladesch hatten Ende Oktober gemeinsame Pläne zur Rückführung von mehr als 2.200 Rohingya-Flüchtlingen am 15. November angekündigt. Viele Fragen zu Einzelheiten der Umsetzung dieser Pläne blieben bisher allerdings offen. Fast 1 Million Flüchtlinge leben in Lagern in der Nähe von Cox's Bazar, Bangladesch, nachdem sie im August 2017 vor extremer Gewalt in Myanmar geflohen waren.
Die unfreiwillige Rückkehr von Flüchtlingen aus Bangladesch nach Myanmar, wo ihr Leben und ihre Sicherheit weiterhin ernsthaft gefährdet sind, verstößt gegen grundlegende Prinzipien des Flüchtlingsschutzes, betont die gemeinsame Stellungnahme der humanitären und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die in beiden Ländern tätig sind.
World Vision und andere Hilfsorganisationen berichten, dass Flüchtlinge sehr verängstigt auf die Pläne reagierten. Sie verlangen stärkere Garantien dafür, dass die extremen Menschenrechtsverletzungen, unter denen die Rohingya in ihren Heimatregionen zu leiden hatten, gestoppt würden und dass die für die Gewalt Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.
"Flüchtlingskinder hören Gespräche über die Rückführung und haben große Angst", berichtet Fred Witteveen, Landesdirektor von World Vision Bangladesch. "Die meisten Kinder hier haben auf der Flucht aus Myanmar schreckliche Gewalt erlitten oder erlebt, und ihre Erinnerungen sind noch schmerzhaft frisch. Sie stellen unseren Mitarbeitern Fragen über ihre Zukunft, und wir haben keine Antworten für sie. Wir fordern die Regierungen von Bangladesch und Myanmar auf, dafür zu sorgen, dass Kinder geschützt werden und dass jede Rückführung auf sichere, freiwillige und würdige Weise erfolgt."
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