Nürnberg, 22. Mai 2018. Arbeitnehmer, deren Job sich in einer anderen Stadt als ihr Wohnsitz befindet, stehen vor der Wahl: Pendeln oder Zweitwohnung? Eine Wohnung hat zwei große Vorteile: Zum einen sparen Mieter durch den kürzeren Arbeitsweg Zeit, zum anderen schont es die Nerven, wenn man sich nicht stundenlang durch den Feierabendverkehr kämpfen muss. Doch eine vollausgestattete Wohnung ist teuer. In München zahlen Mieter monatlich 1.050 Euro kalt für eine Wohnung auf Zeit mit bis zu 40 Quadratmetern.
Das geht aus einer aktuellen Markt-Analyse von immowelt.de hervor, für die die Kaltmieten von Wohnungen auf Zeit in den 7 größten deutschen Städten untersucht wurden. Knapp hinter der bayerischen Landeshauptstadt befinden sich Frankfurt (940 Euro) und Berlin (850 Euro). In Hamburg, Köln und Stuttgart (je 680 Euro) sind die monatlichen Kosten für eine Zweitwohnung deutlich geringer.
Aus rein finanzieller Sicht lohnt sich eine Zweitwohnung in Hamburg erst ab einer einfachen Pendelstrecke von über 144 Kilometern. Dann übersteigen die durchschnittlichen Fahrkosten für ein Auto, inklusive Fixkosten für Versicherung oder Steuern und Werkstattkosten, die monatliche Miete. Ähnlich weit wie in Hamburg müssen auch Arbeitnehmer in Stuttgart, Köln (je 145 Kilometer) und Düsseldorf (148 Kilometer) pendeln, bis sich eine Wohnung für unter der Woche rechnet. Allerdings überwiegen für viele Pendler auch schon bei weitaus geringerer Strecke die Vorteile am Arbeitsort zu wohnen. Statt stundenlang im Stau zu stehen, bleibt viel mehr Zeit für Hobbys, Einkaufen oder Entspannen auf dem Sofa. Lediglich in München dürfte die finanzielle Schmerzgrenze einer Zweitwohnung zu groß sein. Erst nach 247 Kilometern käme das Autofahren teurer. Damit wäre man bereits in Städten oder Kommunen, die in der Schweiz oder in Österreich liegen.
Wer die Bahn dem Auto vorzieht, spart noch mehr Geld gegenüber einer kleinen Pendlerwohnung. Eine BahnCard 100 für die 2. Klasse (395 Euro bei monatlicher Zahlung) kommt in allen untersuchten Städten deutlich günstiger als eine Zweitwohnung. Die monatliche Ersparnis liegt zwischen 655 Euro in München und 285 Euro in Hamburg, Köln oder Stuttgart. Selbst wer 1. Klasse reist, zahlt nirgendwo mehr als für eine möblierte Wohnung. Dennoch hat auch das Zugfahren Nachteile gegenüber der Wohnung am Arbeitsort: Zwar gibt es im Gegensatz zum Autofahren keine Staus, dafür müssen Pendler neben der regulären Fahrzeit Zugausfälle und Verspätungen einkalkulieren. Eine Zweitwohnung kostet mehr, ermöglicht dafür aber auch umso mehr Freizeit.
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