Langfristige Geldanlagen im 10-Jahres-Vergleich: Immobilienkauf hängt Gold, DAX-Fonds und Sparbuch ab

Immowelt hat die Wertentwicklung bei einer Investition mit einem Eigenkapitalanteil von 30.000 Euro in verschiedene Anlageformen über 10 Jahre untersucht: Größter Gewinn bei Immobilien in München (+283.900 Euro), Hamburg (+173.000 Euro), Frankfurt (+162.300 Euro) / Gold (+29.100 Euro) und 10-jährige Bundesanleihen (+12.000 Euro) im unteren Mittelfeld / Schlusslichter: Sparbuch (+3.600 Euro) und Immobilien in Essen (-700 Euro) / DAX-Fonds (+44.800 Euro) durchaus lukrativ, aber noch deutlich hinter dem Immobilienkauf in Bremen (+54.900 Euro)

Nürnberg, 09.Mai 2018. Anleger profitieren vom anhaltenden Immobilienboom. Wer im Jahr 2008 den Betrag von 30.000 Euro in eine Immobilie in München gesteckt hat und den Rest finanzierte, konnte sich nach 10 Jahren beim Verkauf über 313.900 Euro Verkaufserlös freuen. Die Investition hatte nahezu das Zehnfache an Gewinn abgeworfen. Das ergibt eine aktuelle Analyse von immowelt.de, in der mehrere langfristige Anlageformen miteinander verglichen wurden, darunter der Immobilienkauf in den 14 größten deutschen Städten. Insgesamt war der Vermögenszuwachs bei Immobilien in 11 der 14 Städte größer als bei anderen Anlageformen wie einem passiven ETF DAX-Fonds, dem Sparbuch oder Gold in Form von Münzen.


Immobilien in München, Hamburg und Frankfurt führen das Ranking an

Die Zeiten für Anleger sind wegen der Niedrigzinsphase seit Jahren hart. Trotzdem gibt es rückblickend betrachtet sehr lukrative Investmentoptionen. Wer 2008 über ein Vermögen von 30.000 Euro verfügte und sich für eine Investition in eine Immobilie in München, Hamburg oder Frankfurt entschied, hat alles richtig gemacht. Beim Verkauf im Jahr 2017 bleiben in München im Schnitt 283.900 Euro als reiner Gewinn - dabei wurde von keinerlei Tilgung, sondern von einer Kreditaufnahme und dadurch anfallenden Zinszahlungen ausgegangen. Für die Analyse wurde eine 3- bis 4-Zimmerwohnung mit 80 bis 100 Quadratmetern betrachtet und anfallende Aufwendungen wie Kaufnebenkosten, Zinsen, Rücklagen für Reparaturen, aber auch Mieteinnahmen miteingerechnet.

 

Die Immobilie in Hamburg (173.000 Euro Gewinn) und Frankfurt (162.300 Euro Gewinn) schlägt andere langfristige Anlagen ebenfalls bei weitem: Wer sein Geld lieber in Gold (Krügerrand-Münzen) steckte, hat seinen Einsatz nach 10 Jahren in etwa verdoppelt (29.100 Euro Gewinn). Beim Kauf von 10-jährigen Bundesanleihen hat sich der Wert nicht ganz veranderthalbfacht (12.000 Euro Gewinn). Am schlechtesten kommt bei der Analyse das Sparbuch weg: Es kann gerade einmal mit 12 Prozent Wertzuwachs in 10 Jahren aufwarten (3.600 Euro Gewinn).


DAX-Fonds lukrativ - Immobilien in Bremen attraktiver

Auch der untersuchte ETF DAX-Fonds kann sich sehen lassen. Ein sogenannter passiver DAX-Fonds bildet den Deutschen Aktien-Index ab, indem er in Aktien der dort vertretenen Unternehmen investiert. Wer als privater Anleger in einen solchen Fonds investiert, profitiert vom Kursgewinn der Aktien sowie von den Dividendenzahlungen der Unternehmen. 44.800 Euro Gewinn waren hierbei nach einer Dekade drin. Übertroffen wird dieser Wert allerdings selbst bei Immobilienkäufen in Bremen (54.900 Euro Gewinn), wo die Preise nach wie vor vergleichsweise moderat sind. Bremer Immobilien schlagen selbst Einzelaktien der Deutschen Telekom (38.100 Euro Gewinn). Lediglich in Essen hätte eine Investition in Immobilien Verlust gebracht: Bei Verkauf der Wohnung oder des Hauses nach 10 Jahren, wären von den 30.000 Euro lediglich 29.300 Euro übrig.

 

Bei Einzelaktien gilt zu bedenken: Wer alles auf ein Pferd setzt, riskiert den Totalverlust. Deswegen wurden derartige Anlagen in der Analyse lediglich als Vergleichswert herangezogen. Das Ergebnis ist trotzdem interessant: Selbst die Aktie der Deutschen Post, die in den letzten Jahren stark zugelegt hat (127.700 Euro Gewinn), schaffte es nicht in die Top 5. Hier platzierten sich ausnahmslos Immobilien in den Städten München, Hamburg, Frankfurt, Berlin und Stuttgart.

 

Der Blick zurück lässt jedoch keine automatischen Schlüsse auf die Zukunft zu: Gerade in den Topstädten München, Hamburg und Frankfurt sind die Kaufpreise inzwischen derart gestiegen, dass ein Kauf und damit der Kredit sehr hoch ausfallen. Ob der Wert einer Immobilie an diesen Standorten in den kommenden Jahren in gleicher Weise weitersteigt, ist ungewiss.

 

Berechnungsgrundlage
Für alle Anlageformen wurde ein Eigenkapital von 30.000 Euro angenommen, das im Jahr 2008 in unterschiedlicher Weise angelegt wurde. Anschließend wurde der Wert der jeweiligen Investition nach 10 Jahren betrachtet und daraus der Gewinn berechnet. Die Inflation blieb dabei unberücksichtigt.

 

Immobilien
Datenbasis für die Berechnung der Rendite in den deutschen Großstädten über 500.000 Einwohner waren 99.000 auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Bei der Berechnung wurde von einer 3- bis 4-Zimmerwohnung mit 80- bis 100 Quadratmetern ausgegangen. Die Gewinnberechnung berücksichtigt die Kaufnebenkosten, die Aufnahme eines Kredites inklusive Zinszahlungen sowie Mieteinnahmen unter Berücksichtigung regionaler Leerstandsausfälle. Auch Instandhaltungskosten und Kosten für Hausverwaltung wurden miteinbezogen. Auf Basis unserer Angebotspreise wurde zudem eine Mieterhöhung im Jahr 2013 miteinberechnet.

 

DAX-Fonds
Basis der Analyse war der passive DAX-Fonds iShares Core DAX UCITS ETF. Berücksichtigt wurden dessen Kursentwicklung sowie die Gewinnausschüttungen der Firmen, in deren Aktien der Fonds investiert. Als thesaurierender Fonds werden hierbei die Renditezahlungen wieder in den Fonds reinvestiert. Aus der Wertentwicklung bis 2017 wurde anschließend der Gewinn errechnet. Die Verwaltungskosten von 0,15% sind ebenfalls berücksichtigt.

 

Gold
Für die Analyse des Anlagegewinns in Gold wurde vom physischen Kauf von Krügerrand-Goldmünzen ausgegangen und deren Wertentwicklung von 2008 bis 2017 berechnet. Mögliche Kaufs- oder Verkaufskosten sind nicht berücksichtigt.

 

Sparbuch und Bundesanleihen
Die Gewinnanalyse beim Sparbuch und bei 10-jährigen Bundesanleihen basiert auf den jeweiligen Zinsniveaus von 2008. Anschließend wurde der Vermögenszuwachs bis 2017 errechnet. Zudem wurden die jährlichen Erträge beim Sparbuch thesaurierend miteinbezogen. Möglicherweise anfallende Gebühren wurden nicht berücksichtigt.

 

Einzelaktien
Datenbasis war der Kursverlauf sowie die Dividendenauszahlung der Einzelaktien der Deutschen Post sowie der Deutschen Telekom. In der Berechnung wurden die ausgeschütteten Dividendenzahlungen wieder in jeweilige Aktienanteile reinvestiert. Mögliche Orderkosten wurden nicht berücksichtigt.

 

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Mittwoch, 9. Mai 2018, 14:32 Uhr

Kommentar abgeben

» Besondere Hinweise für Spammer

Die E-Mailadresse in den Angaben benötigen wir zur Anzeige Ihres persönlichens Gravatars. Sollten Sie bisher noch keinen Gravatar nutzen, können Sie sich kostenlos auf Gravatar.com für die Nutzung registrieren.

Relevante Artikel

Es wurden leider keine passenden Einträge gefunden

Relevante Tags