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Hamburg, 13. März 2018: Fast jeder Dritte in Deutschland ist Single. Freiwillig? Nicht unbedingt. Die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2018 zeigt, warum Singles keinen Partner haben. Auch wenn eine knappe Mehrheit angibt, gerne solo zu sein, ist die Angst vor Enttäuschungen weit verbreitet. Vielen Singles fehlen Gelegenheiten, Menschen kennenzulernen, sie stellen die Karriere in den Vordergrund oder finden sich nicht attraktiv genug. Während Männer sich schwer festlegen können, geben Frauen offen zu, dass es auch an ihren hohen Ansprüchen liegt.
Die Daten der ElitePartner-Studie 2018 zeigen: Singles schieben die Gründe für ihre Partnerlosigkeit nicht auf andere. Als häufigste Ursachen nennen sie unter anderem die Angst, enttäuscht zu werden, zu hohe Ansprüche und Schüchternheit - Gründe, die vorrangig mit der eigenen Emotionswelt und dem eigenen Verhalten zu tun haben. Erst auf den Plätzen sieben bis neun folgen Aspekte wie Aussehen, Finanzen oder die Bindungsunwilligkeit anderer. Allerdings gibt auch jeder zweite Single an, schlicht zu wenig Gelegenheiten zu haben, neue Menschen kennenzulernen. Besonders in ihren Dreißigern treffen Alleinstehende selten auf mögliche neue Partner (61 Prozent).
Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: „Singles sind sich vielfach bewusst, warum sie ohne Partner sind und übernehmen Verantwortung für ihr Sololeben. Doch manche Gründe liegen außerhalb ihres Einflusses: etwa das Fehlen von Gelegenheiten. Gerade Singles in den Dreißigern haben es schwer, neue Leute zu treffen, da ihr Umfeld häufig verpartnert und mit Nachwuchs beschäftigt ist. Da bietet es sich an, online zu suchen und damit den Radius zu erweitern."
Etwa jeder dritte Single in Deutschland findet sich nicht attraktiv genug und glaubt, deshalb allein zu sein. Und je länger die nächste Beziehung auf sich warten lässt, desto stärker wird dieses Gefühl: 42 Prozent der Singles, die über zehn Jahre allein sind, sehen den Grund in fehlender Attraktivität. Gleichzeitig sind sie auch am häufigsten überzeugt, gerne Single zu sein (75 Prozent).
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen sind deutlich häufiger aus Angst vor Enttäuschungen allein als Männer (59 vs. 44 Prozent). Darüber hinaus beschreibt sich jede zweite Single-Frau (48 Prozent) als sehr anspruchsvoll und wenig offen für Kompromisse, wenn ein potenzieller Partner nicht ganz den Erwartungen entspricht (Männer: 42 Prozent).
Männer dagegen haben andere Unsicherheiten: Jeder zweite Single-Mann (49 Prozent) macht seine Schüchternheit für seinen Solo-Status verantwortlich. (Frauen: 42 Prozent). Und mit 37 Prozent glaubt deutlich über ein Drittel der alleinstehenden Männer, zu wenig Geld zu verdienen (Frauen: 24 Prozent). Darüber hinaus bekennen Männer häufiger, dass sie sich nicht festlegen können: Mehr als jeden vierte Single-Mann verunsichert der Gedanke, dass es noch besser passende Partnerinnen geben könnte (27 Prozent). Unter den Frauen sagt das nur jede fünfte.
Männer in ihren Dreißigern scheinen dabei besonders unsicher: Sie haben häufiger als andere Altersgruppen mit Schüchternheit (65 Prozent), der Sorge, nicht attraktiv genug zu sein (39 Prozent) und Angst vor Enttäuschungen (60 Prozent) zu kämpfen.
Jeder zweite Single unter 30 Jahren begründet den eigenen Single-Status mit hohen Ansprüchen (49 Prozent). Offenbar sind junge Singles wenig bereit, Kompromisse einzugehen. Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner erläutert: „Unter 30-Jährige sind heutzutage häufig von einer ‚Alles ist möglich-Haltung‘ geprägt. Das wirkt sich auch auf die Liebe aus. Wer sich mit wenig Beziehungserfahrung und dem Wunsch einer langfristigen Partnerschaft binden möchte, der sucht oft den idealen Partner für eine perfekte Beziehung. Doch diese Optimierungstendenz führt eher nicht in eine glückliche Beziehung, sondern verhindert diese."
So sagen dann auch 28 Prozent der Singles unter 30 Jahren, dass sie sich schwer festlegen können - es könnte schließlich noch einen besseren Partner geben. Im mittleren Alter ist dagegen die Angst vor Enttäuschungen besonders groß (30 bis 39 Jahre:63 Prozent, 40 bis 49 Jahre: 60 Prozent). Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Je älter Singles sind, desto häufiger geben sie an, ganz einfach gerne solo zu sein.
Nicht zuletzt wirkt sich auch die Karriere auf das Bindungsverhalten aus. Mehr als jeder dritte Single fokussiert sich zurzeit lieber auf den Job als auf die Liebe (36 Prozent). Erwartungsgemäß spielt die Karriere für Akademiker eine größere Rolle: 41 Prozent sehen darin auch einen Grund für ihren Single-Status (Nicht-Akademiker: 35 Prozent). Akademiker glauben auch weitaus häufiger, dass ihr Bildungsstatus oder ihre Karriere andere einschüchtert (31 Prozent vs. 18 Prozent). Zudem sagen 56 Prozent der alleinstehenden Akademiker, dass sie hohe Ansprüche an einen Partner haben (Nicht-Akademiker: 43 Prozent).
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