World Vision: Nach G7-Desaster „Butter bei die Fische" auf dem G20 Gipfel
Kinder werden von den reichsten und mächtigsten Staatschefs vergessen
Nachhaltigkeitsziele sind Verpflichtung, nicht „Nice to have"
Hamburg, 6. Juli 2017. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert die G20 Teilnehmer eindringlich auf, ordentlich „Butter bei die Fische" zu geben, nachdem auf dem G7 Gipfel in Italien kaum Ergebnisse erzielt wurden.
„Die Situation vieler Kinder weltweit ist dramatisch", betont Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland. „Gerade letzte Woche haben wir auf das furchtbare Leid der Kinder in Krisen- und Konfliktregionen, sowie auf der Flucht aufmerksam gemacht. Wir dürfen diese Kinder nicht vergessen! Besonders gefordert sind hier die Konfliktparteien und ihre Partner, die diese Krisen hervorgerufen haben oder weiter anheizen."
Mehr als eine Milliarde Kinder pro Jahr überall auf der Welt leiden unter verschiedensten Formen von Gewalt. Auch extreme Gewalt an Kindern nimmt weiter zu. So wurden im Jahr 2015 in Nigeria 21 Mädchen als Selbstmordattentäterinnen missbraucht, 6000 neue Kindersoldatinnen und -soldaten wurden weltweit rekrutiert. Kinder werden vergewaltigt, verstümmelt und als Kindersoldaten und Selbstmordattentäter missbraucht. Schulen und Krankenhäuser werden gezielt zerstört.
Zeitgleich beobachten wir in Ost- und Westafrika die schlimmsten Hungersnöte seit Jahrzehnten, bedingt durch Folgen des Klimawandels, aber auch Folgen von Konflikten und Versagen von Regierungen. 20 Millionen Menschen sind akut vom Hungertod bedroht, davon 1,4 Millionen Kinder. Die internationale Gemeinschaft muss mehr tun, damit solche von Menschen gemachten Katastrophen künftig verhindert werden. Bisher sind für die hungernden Menschen in Ost- und West-Afrika erst 1/3 der benötigten Gelder bereitgestellt worden.
„Vor zwei Jahren in New York hat die Weltgemeinschaft die Nachhaltigkeitsziele unterschrieben", so Waffenschmidt. „Diese Ziele sind Verpflichtung und nicht ‚Nice to have‘."
World Vision fordert von den G20 Ländern u.a.:
- dafür zu sorgen, dass medizinische Einrichtungen und Schulen in Konfliktregionen geschützt werden und dass alle Länder, auch Deutschland, die sogenannte „Safe Schools Declaration" unterzeichnen.
- ein Verbot von Kleinwaffenexporten,
- Bildung in humanitären Notlagen und Konfliktregionen zu fördern,
- für die Menschen, die in West- und Ostafrika unter Hunger leiden, genug Mittel bereit zu stellen,
- Kleinbauern in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und Menschen in von
Wetterkatastrophen gefährdeten Ländern stärker zu unterstützen, damit sie ihre eigene Widerstandskraft stärken können.
Zur Gruppe der G20 gehören Länder, die zusammen 85% der globalen Wirtschaftsleistung erbringen. Zu ihnen gehören auch die größten Waffenexporteure der Welt. „Wenn diese Gruppe nicht in der Lage ist, die derzeit weltweiten massiven Probleme effektiv anzugehen, sollten wir künftig auf solche Gipfel verzichten und das Geld lieber den Ärmsten der Armen zukommen lassen", betont Waffenschmidt.
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