Hungersnot am Horn von Afrika
Hilfsorganisation World Vision bereits im Einsatz
Friedrichsdorf, (23.02.2017) - Am Horn von Afrika droht nach Angaben der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision eine humanitäre Katastrophe. Etwa 12 Millionen Menschen sind dort akut von Hunger betroffen. Besonders schlimm ist die Situation in Somalia. Vor der Geberkonferenz am Donnerstag in London, fordert die Organisation, deutlich mehr für die Betroffenen in den Hungergebieten zu tun.
„Etwa 40 Prozent der Bevölkerung in Somalia sind bereits auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das sind über 2 Millionen Menschen", erklärt der Leiter der Katastrophenhilfe von World Vision, Harry Donsbach. „Davon sind über 300.000 Kinder unter 5 Jahren unterernährt. Bei über 50.000 von ihnen droht der Hungertod."
In den vergangenen Jahren war die Region im Osten Afrikas, vor allem die Länder Somalia, Kenia und Äthiopien vom Wetterphänomen El Nino im starken Ausmaß betroffen. In den somalischen Provinzen Somaliland und Puntland sind jetzt auch noch die vergangenen beiden Regenzeiten ausgefallen. Da die Bevölkerung dort überwiegend von Viehwirtschaft lebt, sind die Folgen dramatisch. Harry Donsbach: „75 Prozent des Viehbestandes sind gestorben. Kein Fleisch mehr und keine Milch für die Kinder. Die Menschen leben buchstäblich von der Hand in den Mund, denn alle Reserven sind aufgebraucht."
Die geschwächten Menschen sind deshalb auch anfälliger für Krankheiten. Hunderte Todesfälle in Folge von Durchfallerkrankungen sind mittlerweile registriert. Jedes fünfte Kind unter 14 Jahren leidet an Tuberkulose.
Simon Nyabwengi, Direktor von World Vision Somalia: „Die Situation wird sich weiter verschlechtern, denn die Vorhersagen für die kommende Regenzeit von April bis Juni kündigen sehr schwache Niederschläge an."
Vor der am Donnerstag beginnenden Somalia-Geberkonferenz in London fordert World Vision, die Finanzmittel für Nahrungshilfe und medizinische Unterstützung schnell zur Verfügung zu stellen. Zudem soll die somalische Regierung ebenso wie die Provinzregierungen den ungehinderten Zugang zu den Bedürftigen gewährleisten. Und: Die Unterstützung der Bevölkerung muss vor allem das Wohl der besonders gefährdeten Kinder und Mütter im Fokus haben.
World Vision ist bereits seit 1993 in Somalia aktiv. In den besonders von der Hungersnot betroffenen Gebieten verteilt World Vision aktuell besonders vitaminreiche Lebensmittel. Zudem werden Kinder medizinisch behandelt und mit angereicherter Milch versorgt. World Vision plant, die Einsätze noch deutlich auszuweiten.
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