Kaspersky Lab warnt vor gefährlichem Android-Trojaner Acecard

 

Auch deutschsprachige Nutzer werden attackiert; mehr als 30 Apps von Banken und Bezahldiensten betroffen

Moskau/lngolstadt, 22. Februar 2016 - Die Experten von Kaspersky Lab konnten einen der bislang gefährlichsten Banktrojaner für das Betriebssystems Android identifizieren [1]. Acecard richtet sich gegen fast 50 Android-Apps für Online-Banking und Online-Payment und umgeht zudem die Sicherheitsmaßnahmen von Google Play. Betroffen sind auch Bankkunden in Deutschland und Österreich, aber auch Nutzer von Instant-Messengern wie WhatsApp und Sozialen Netzwerken wie Facebook.

Bereits im dritten Quartal 2015 konnten die Experten von Kaspersky Lab in Australien eine beträchtliche Zunahme von Angriffen auf Mobile-Banking-Apps feststellen. Schnell wurde klar, dass dafür insbesondere ein einzelner Banktrojaner verantwortlich war: Acecard. Demnach griff die bereits Anfang 2014 erstmals identifizierte Malware im Zeitraum Mai bis Dezember 2015 über 6.000 Kunden an. Schwerpunkte waren neben Australien die Länder Russland, Deutschland, Österreich und Frankreich [2]. Bislang sind den Experten von Kaspersky Lab über zehn Varianten bekannt, die ihre schädliche Wirkung jeweils noch verstärken konnten.

Die Trojaner der Acecard-Familie bedienen sich aller derzeit bekannten Möglichkeiten. Sie überlagern zum Beispiel offizielle Apps mit eigenen Fenstern, um so an die Anmeldedaten der Nutzer zu gelangen. Betroffen sind Apps von über 30 Banken und Bezahlsystemen. Außerdem ist der Trojaner in der Lage, auf Kommando jede weitere Applikation mit eigenen Fenstern zu überlagern, so dass die tatsächliche Zahl der attackierten Finanz-Apps weit höher liegen dürfe.

„Die für Acecard verantwortlichen Cyberkriminellen verbreiten ihren Banktrojaner unter dem Deckmantel anderer Applikationen, über offizielle App-Stores und im Schlepptau weiterer Trojaner", erklärt Roman Unuchek, Senior Malware Analyst bei Kaspersky Lab. „Darüber hinaus kann die Schadsoftware viele und bekannte offizielle Apps überlagern. Diese Kombination macht aus der mobilen Malware Acecard eine der größten Gefahren, die wir derzeit kennen."

Auch WhatsApp-, Facebook- und Google-Play-Nutzer im Visier

Neben Banking-Apps richtet sich Acecard mit seinen Phishing-Fenstern auch gegen bekannte Messaging-Dienste (unter anderem auch WhatsApp) und Soziale Netzwerke (wie Facebook und Twitter), Gmail, PayPal sowie Google Play und Google Music. Acecard gelangt via Download unter dem Deckmantel anderer Apps auf die Android-Geräte der Anwender - unter anderem getarnt als Flash-Player- oder PornVideo-App. Am 28. Dezember 2015 fanden die Experten von Kaspersky Lab die Version Trojan-Downloader.AndroidOS.Acecard.b bei Google Play im offiziellen Angebot, getarnt als Spiel. Nach dem Download können Anwender den Trojaner nicht als solchen erkennen, da er sich hinter dem bekannten Icon von Adobe Flash Player versteckt.

Die Handschrift der Malware und die von ihr genutzten Command-and-Control-Server (C&C) deuten darauf hin, dass für Acecard jene vermutlich russisch-sprachige, erfahrene Gruppe von Cyberkriminellen verantwortlich ist, die bereits hinter dem ersten TOR-Android-Trojaner Backdoor.AndroidOS.Torec.a [3] und der ersten mobilen Ransomware Trojan-Ransom.AndroidOS.Pletor.a [4] steckte.

Kaspersky Lab empfiehlt daher Anwendern, keine zweifelhaften Apps von Google Play oder anderen Quellen herunterzuladen, verdächtige Webseiten und Links zu meiden, sowie alle mobilen Android-Geräte mit einer Schutzlösung wie Kaspersky Internet Security for Android [4] auszurüsten sowie die zugehörigen Antivirus-Datenbanken immer aktuell zu halten.

[1] https://de.securelist.com/blog/ereignisse/70965/the-evolution-of-acecard
[2] http://newsroom.kaspersky.eu/fileadmin/user_upload/de/Downloads/PDFs/Kaspersky_Infographics_Acecard_Map.jpg
[3] https://securelist.com/blog/incidents/58528/the-first-tor-trojan-for-android/
[4] https://securelist.com/blog/mobile/63767/the-first-mobile-encryptor-trojan/
[5] http://www.kaspersky.com/de/android-security

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Montag, 22. Februar 2016, 12:42 Uhr

Kommentar abgeben

» Besondere Hinweise für Spammer

Die E-Mailadresse in den Angaben benötigen wir zur Anzeige Ihres persönlichens Gravatars. Sollten Sie bisher noch keinen Gravatar nutzen, können Sie sich kostenlos auf Gravatar.com für die Nutzung registrieren.

Relevante Artikel

Es wurden leider keine passenden Einträge gefunden

Relevante Tags