COP21 / Klimagipfel Paris
Ein gescheitertes Klimaabkommen bedroht das Überleben von Millionen von Kindern
World Vision: Es ist unsere moralische Pflicht, schnell zu handeln und den Klimawandel aufzuhalten
Paris, 9.12.2015. Der Klimagipfel geht in die Endphase, aber noch immer sind viele der entscheidenden strittigen Aspekte der Themen, die für die Erderwärmung und dadurch für das Leid vieler Menschen verantwortlich sind, nicht entschieden.
Besonders die Vertreter der ärmsten Länder schauen besorgt auf das Feilschen der reichen Staaten, die weiterhin möglichst lange klimaschädliche Gase in die Luft blasen wollen. „Wir brauchen ein bindendes Abkommen, dass besonders für die ärmsten Länder der Welt genügend Finanzmittel zur Verfügung stellt, um sich an den Klimawandel anpassen zu können", betont Silvia Holten, Pressesprecherin von World Vision Deutschland. „Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass für die Leidtragenden von klimabedingten Katastrophen ausreichend Geld zur Verfügung steht."
Die reichen Länder sind verantwortlich für den Klimawandel, aber die Ärmsten der Armen müssen die Konsequenzen nun ausbaden. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert die Industrieländer auf, dafür zu sorgen, dass weltweit umweltfreundliche Praktiken, Systeme und Technologien auf allen Ebenen sowohl in städtischen wie ländlichen Umgebungen gefördert, gestärkt und unterstützt werden, um so zur Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen beizutragen und eine kohlenstoffarme Entwicklung für die Zukunft zu fördern.
Auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in New York haben alle Länder zugesagt, den Ärmsten der Armen beizustehen, die Armut zu bekämpfen und den Klimawandel zu stoppen. „Wir nehmen Euch beim Wort", so Holten. „Paris darf nicht scheitern. Ein zu schwaches Abkommen wird alle unsere Kinder betreffen, aber Millionen Kinder in den ärmsten Ländern werden nicht überleben."
Wissenschaftler auf dem Klimagipfel prophezeien künftig dramatische Wetterverhältnisse in vielen Regionen der Erde. Wenn nicht schnell gehandelt wird, kann es beispielsweise auf der arabischen Halbinsel künftig zu Temperaturen von 60 Grad Celsius und mehr kommen. Menschliches Leben wird unter diesen Verhältnissen nicht mehr möglich sein. Millionen Menschen werden als Konsequenz der veränderten Wetterverhältnisse ihre Heimatländer verlassen müssen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat machen.
„Aktuell sehen wir in vielen Ländern Süd- und Ostafrikas, Süd- und Mittelamerikas sowie Asiens die dramatischen Auswirkungen des Wetterphänomens El Nino", so Holten. „Allein im südlichen Afrika sind rund 29 Millionen Menschen von anhaltender Dürre betroffen. Viele Bauern haben all ihr Vieh verloren, Ernten sind ausgefallen, Brunnen und Flüsse ausgetrocknet und viele Kinder zeigen alarmierende Anzeichen von Mangel- und Unterernährung. " Nach Aussagen von Wissenschaftlern hängt die Stärke des Phänomens eng mit dem Klimawandel zusammen und die Effekte werden in den kommenden Monaten weiter zunehmen.
In seinen langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Organisation die Bevölkerung u.a. mit Ackerbaumethoden, die dem Klima angepasst sind und der regenerativen Wiederaufforstungsmethode FMNR (farmer managed natural regeneration), die auf der Existenz von gesundem Wurzelwerk basiert. So konnten in dem Pilotprojekt in Südäthiopien / Humbo Hunderte Hektar degeneriertes Land mit Hilfe der Methode wieder aufgeforstet werden.
In Humbo fließen heute wieder 13 Quellen und liefern sauberes Trinkwasser. Der Fluss der Region hat ganzjährig Wasser. Der neu entstandene Wald versorgt die Familien und ihre Kinder in der Umgebung mit Feuerholz, hochwertigem Futter für ihre Tiere und Waldfrüchten, sowie Wildfleisch. Auch das Mikroklima hat sich verändert.
Anbei ein Link zum Film über Humbo: https://www.youtube.com/watch?v=GnClimvJiaw (Rohmaterial ist kostenfrei erhältlich)
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