Studie von Kaspersky Lab und Universität Würzburg beschreibt Gefahren,
psychologische Motive und Folgen von Cybermobbing
Moskau/lngolstadt, 23. April 2015 - Mobbing auf deutschen Schulhöfen und
Spielplätzen ist kein neues Phänomen, auch wenn es früher anders
bezeichnet wurde. Durch das Internet und mobile Geräte hat es allerdings
ein neues bedenkliches Maß angenommen. Cybermobbing ist einfacher und
kennt weder räumliche noch zeitliche Grenzen. Kaspersky Lab hat zusammen
mit der Universität Würzburg das Phänomen Cybermobbing bei Kindern und
Jugendlichen untersucht [1]. Zudem informiert der IT-Sicherheitsexperte
auf der Seite http://kids.kaspersky.com/cyberbullying/kids/home über
Mobbing im Zeitalter des Internets sowie passende Gegenmaßnahmen.
Etwa jeder sechste Schüler in Deutschland (17 Prozent) hat bereits die
Folgen von Cybermobbing zu spüren bekommen, so das Bündnis gegen
Cybermobbing e.V. [2]. Dabei sind besonders Schüler im Alter zwischen
zwölf und 15 Jahren gefährdet. Zum einen fällt die ohnehin
entwicklungskritische Phase der Pubertät in diesen Zeitraum, zum anderen
verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit online, vor allem in
Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter.
Cybermobbing-Attacken sind damit jederzeit und überall möglich und
können gravierende Folgen haben.
Neben der Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über die Gefahren des
Internets, sollten sie auch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit
neuen Medien angeleitet werden. „Kinder brauchen eine moralische
Wertvorstellung, müssen also wissen, was richtig und was falsch ist,
wenn sie mit anderen online kommunizieren, wie es ja auch im direkten
Umgang miteinander der Fall ist", fordert Holger Suhl, General Manager
DACH bei Kaspersky Lab. „Sie können dann mehr Empathie entwickeln und
neigen seltener dazu, sich an Cybermobbing oder anderen Verfehlungen im
Cyberspace zu beteiligen. Außerdem ist es wichtig, dass Kinder von
Anfang an über sämtliche Gefahren Bescheid wissen, die online auf sie
lauern."
Unterschiede Mobbing und Cybermobbing
Auch wenn mit Cybermobbing keine körperlichen Attacken verbunden sind,
können die Folgen gravierender sein als bei herkömmlichen Mobbing. Dafür
nennt die von Kaspersky Lab beauftragte Studie vier Gründe:
• Cybermobbing ist anonym: Täter müssen online ihre Identität nicht
unbedingt preisgeben und sind daher auch schwerer zu ermitteln, was die
Bereitschaft zum Cybermobbing erhöht.
• Das Internet vergisst nichts: Alle kompromittierenden Bildern oder
Informationen, die je ins Internet gelangt sind, bleiben dort
theoretisch auf Dauer und sind für jeden zugreifbar.
• Cybermobbing kennt keine Auszeiten: Mit der Nutzung mobiler Geräte
und der ständigen Verbindung zum Internet bleiben potenzielle Opfer für
die Täter jederzeit und überall angreifbar.
• Die Folgen werden nicht sichtbar: Anders als bei der Konfrontation
von Angesicht zu Angesicht, sehen sich Opfer und Täter bei
Cybermobbing-Attacken nicht direkt. Täter können wichtige Signale wie
den Gesichtsausdruck oder die Körpersprache ihrer Opfer nicht wahrnehmen
und werden sich der Folgen ihrer Taten nicht mehr bewusst.
Hinzu kommt, dass zwei von drei Kindern und Jugendlichen Mobbing zwar
als reale Gefahr sehen, aber nur wenige in diesem Fall einen Erwachsenen
ins Vertrauen ziehen würden. „Dabei wäre gerade für junge Menschen, die
Opfer von Cybermobbing geworden sind, das Gespräch so wichtig", erklärt
Dr. Astrid Carolus, Medienpsychologin an der Universität Würzburg.
„Eltern sollten ihren Kindern sagen, dass sie damit nicht alleine sind
und es vielen anderen genauso ergeht. Inzwischen gibt es auch eine Reihe
von Prominenten, die darunter gelitten haben und heute offen über ihre
Erlebnisse sprechen."
Kaspersky-Seite unterstützt Eltern und ihre Kinder
Auf der Seite http://kids.kaspersky.com/cyberbullying/kids/home finden
Eltern und ihre Kinder diverse Inhalte in englischer Sprache, die sich
mit dem Thema Cybermobbing und Gegen- beziehungsweise
Kommunikationsmaßnahmen beschäftigen. Neben Hintergrundinformationen und
Ratgebertexten zum Thema, bietet die Seite auch Comics, fünf
exemplarische und personalisierte Cybermobbing-Fälle sowie einen
abschließenden Selbsttest.
Neben dem Thema Cybermobbing hat Kaspersky Lab auch die Themenbereiche
„Media Equation", „Social Engineering", „Geschlechterunterschiede" und
„Gaming" aus Perspektive der Cyberpsychologie und Internetsicherheit
aufbereitet: www.kaspersky.de/cyberpsychologie
[1]
http://media.kaspersky.com/pdf/Kaspersky_Lab_Carolus%20%20Schwab_Cyberbullying.pdf
Generelles zum Thema „Cyberpsychologie - Unsere Psyche unter dem
Einfluss des Internets":
Das Internet ist zum neuen Leitmedium geworden und beeinflusst
maßgeblich das Verhalten vieler Menschen. Unser Erleben in Sozialen
Medien, unser Verhältnis zu Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder
Laptops und im Grunde die Art und Weise, wie unsere direkt erlebbare,
physikalische Umgebung durch den „Cyberspace" künstlich erweitert wird -
das ist unter anderem das Thema der Disziplin „Medienpsychologie". Was
stellen Social Apps, Online-Videos, Internet-Communities, Internet-Shops
oder Chatforen mit uns an? Wenn schon in den 60er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts für das Fernsehen eine „Second Hand Reality" postuliert
wurde, was bewirkt dann die zunehmende elektronische Vernetzung von der
Bevölkerung mit verschiedenen gleichermaßen vermehrt intelligenten
Technologien und Endgeräten? Ist unser digitales Leben riskanter als das
Wirkliche? Sind manche von uns schon Cyberpsychos? Kaspersky Lab ist
diesen Fragen gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Schwab und Dr. Astrid
Carolus vom Institut für Medienpsychologie der Universität Würzburg
nachgegangen und veröffentlicht dazu in lockerer Folge Beiträge, die
unter www.kaspersky.de/cyberpsychologie aufbereitet sind.
[2] Quelle Bündnis gegen Cybermobbing e.V. (2013),
http://www.bündnis-gegen-cybermobbing.de
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