Wie der Euro das Reisen teurer macht und wo Urlauber dennoch sparen können

 

Nürnberg, 09. April 2015 - Der Euro ist auf Talfahrt und lässt so manches Reiseziel auch finanziell in weite Ferne rücken. Insbesondere amerikanische und asiatische Länder haben sich für deutsche Urlauber deutlich verteuert. Welche Regionen dennoch die Reisekasse schonen und wie sich im Vergleich die Großstädte in Deutschland entwickeln, zeigt das Preisbarometer des internationalen Buchungsportals HOTEL DE.

Wer dieses Jahr in die USA reisen möchte, sollte deutlich früher anfangen zu sparen und die Reisekasse kräftig aufstocken. Denn gegenüber dem US-Dollar verlor die Einheitswährung innerhalb eines Jahres zeitweise rund 30 %. Somit verteuern sich - andere Faktoren außen vorgelassen - beispielsweise Eintrittskarten, Hotelzimmer oder Restaurantbesuche in den USA für Euro-Touristen um nahezu ein Drittel.

Andere Reiseziele sind ebenfalls deutlich teurer geworden. Insbesondere in asiatischen Ländern müssen Reisende gegenüber dem Vorjahr wesentlich mehr auf den Tresen legen. Dies belegt auch das Hotelpreisbarometer von HOTEL DE, das die Entwicklung der Übernachtungskosten in bedeutenden Metropolen zeigt. So stiegen die durchschnittlichen Zimmerpreise vor allem in Hong Kong um 31,71 % auf 188,57 Euro und in Shanghai um 22,49 % auf 112,80 Euro. Auch in Singapur (plus 8,37 % auf 166,66 Euro) und Seoul (plus 10,60 % auf 153,62 Euro) müssen Touristen aus der Euro-Region dieses Jahr tiefer in die Taschen greifen. Lediglich die Hotellerie in Tokio schont die Reisekasse ihrer Gäste (minus 4,09 % auf 138,09 Euro).

Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für ausgewählte internationale Metropolen (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)*

 

Stadt

März 2015

März 2014

Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %

1.

New York

208,80

146,81

42,23

2.

Sydney

194,69

182,30

6,80

3.

Hong Kong

188,57

143,17

31,71

4.

Singapur

166,66

153,78

8,37

5.

Seoul

153,62

138,90

10,60

6.

Rio de Janeiro

141,76

126,88

11,73

7.

Tokio

138,09

143,97

-4,09

8.

Shanghai

112,80

92,09

22,49

9.

Buenos Aires

107,99

95,69

12,86

10.

São Paulo

105,57

104,11

1,40



Starke Preisnachlässe in nördlichen Metropolen

Während bei Fernzielen fast durchweg hohe Aufschläge zu verzeichnen sind, können viele europäische Destinationen dagegen mit niedrigeren Reisekosten punkten.

Insbesondere Skandinavien ist ein heißer Reisetipp. "Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir in den nordischen Ländern deutlich geringere Zimmerpreise. Die momentan gegenüber dem Euro schwächeren skandinavischen Währungen vergünstigen den Urlaub zusätzlich", erklärt Ralf Priemer, Vorstand der HOTEL DE AG. Sogar in den großen nordischen Metropolen sind die Hotelpreise deutlich gesunken. Im norwegischen Oslo verringerte sich der Durchschnittspreis um 13,28 % auf 128,59 Euro, im finnischen Helsinki um 12,48 % auf 128,70 Euro. Auch Stockholm (138,62 Euro) und Kopenhagen (131,36 Euro) locken mit Preisnachlässen.

Wer besonders viel Hotel fürs Geld möchte, der gönnt sich einen Urlaub in Tschechien. Gerade mal halb so teuer wie Stockholm präsentiert sich beispielsweise die Prager Hotellerie. Mit durchschnittlich 65,03 Euro können Urlauber in keiner anderen europäischen Hauptstadt günstiger übernachten.

Wen es eher gen Süden zieht, der sollte insbesondere Athen (minus 11,78 % auf 71,76) und Rom (minus 4,97 % auf 92,27 Euro) ins Visier nehmen. In Madrid haben sich Hotelzimmer dagegen um rund 14 % verteuert, dennoch sind Übernachtungen mit durchschnittlich 81,98 Euro hier noch vergleichsweise günstig.

Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für europäische Hauptstädte (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)*

 

Stadt

März 2015

März 2014

Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %

1.

London

154,45

140,48

9,94

2.

Bern

150,43

138,18

8,87

3.

Stockholm

138,62

149,10

-7,03

4.

Kopenhagen

131,36

136,63

-3,86

5.

Brüssel

129,69

127,33

1,85

6.

Paris

129,12

128,21

0,71

7.

Helsinki

128,70

147,06

-12,48

8.

Oslo

128,59

148,28

-13,28

9.

Amsterdam

113,83

121,66

-6,44

10.

Moskau

111,65

143,51

-22,20

11.

Rom

92,27

97,10

-4,97

12.

Wien

88,51

87,37

1,30

13.

Berlin

86,49

83,47

3,62

14.

Madrid

81,98

71,86

14,08

15.

Warschau

79,70

79,61

0,12



Weltleitmesse ISH sorgt für volle Kassen in Frankfurt

In den deutschen Großstädten mussten Zimmersuchende ebenfalls zumeist tiefer in die Tasche greifen. Ausschlaggebend waren vor allem zahlreiche Events und Messen, allen voran die Internationale Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) in Frankfurt am Main. Ein neuer Ausstellerrekord und deutlich mehr Besucher als im Vorjahr ließen die Kassen der Hoteliers klingeln. Die Zimmerpreise erhöhten sich in der Businessmetropole um knapp 12 % auf 105,28 Euro. Nur Köln präsentierte sich im Vergleich der Großstadthotellerie mit einem Plus von 13,48 % auf 114,21 Euro teurer. Noch stärker stiegen allerdings die Preise in Darmstadt (plus 16 % auf 92,75 Euro). Hier scheint insbesondere König Fußball für höhere Übernachtungskosten verantwortlich. Der mögliche Durchmarsch und Aufstieg des SV Darmstadt 98 in die 1. Liga elektrisiert Fans und Medien gleichermaßen. In den Businesszentren Düsseldorf (100,20 Euro), München (94,74 Euro) und Berlin (86,49 Euro) verteuerten sich Hotelzimmer ebenfalls.

Sparen konnten Hotelgäste dagegen in Mainz (minus 6,02 % auf 101,23 Euro) und Wolfsburg (minus 4,27 % auf 98,04 Euro). Chemnitz (64,70 Euro), Pforzheim (64,67 Euro) und Halle (62,20 Euro) sind die günstigsten Großstädte Deutschlands. Übernachtungen sind dort fast nur halb so teuer wie beim Spitzenreiter Köln.

Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für Deutschland (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)

 

Stadt

März 2015

März 2014

Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %

1.

Köln

114,21

100,64

13,48

2.

Frankfurt am Main

105,28

94,27

11,68

3.

Leverkusen

103,96

97,37

6,77

4.

Mannheim

103,64

98,98

4,71

5.

Heidelberg

103,60

102,06

1,51

6.

Ludwigshafen am Rhein

102,80

97,43

5,51

7.

Hannover

102,54

105,67

-2,96

8.

Mainz

101,23

107,71

-6,02

9.

Düsseldorf

100,20

98,53

1,69

10.

Freiburg

99,67

93,55

6,54

11.

Bonn

98,73

97,10

1,68

12.

Wolfsburg

98,04

102,41

-4,27

13.

Bergisch Gladbach

96,28

92,36

4,24

14.

München

94,74

91,54

3,50

15.

Darmstadt

92,75

79,96

16,00

16.

Hamburg

92,75

94,03

-1,36

17.

Stuttgart

92,53

90,21

2,57

18.

Ingolstadt

91,98

87,11

5,59

19.

Essen

90,50

87,38

3,57

20.

Braunschweig

90,11

88,43

1,90



* Währungsumrechnungen basieren auf Durchschnittskursen des jeweiligen Monats

 

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Donnerstag, 9. April 2015, 10:01 Uhr

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