Vorsicht vor Man-in-the-Middle-Attacken; Tipps zum sicheren Surfen und
Online-Shopping mit dem TV
Moskau/lngolstadt, 1. September 2014 - Mit dem Internet verbundene
Fernsehgeräte werden derzeit noch mehrheitlich für das Streaming von
Online-Filmen und -Videos verwendet. Das gaben 76 Prozent der befragten,
deutschen Smart-TV-Anwender in einer aktuellen Kaspersky Lab-Studie [1]
an. Auch die klassischen Internetaktivitäten wie Shoppen, E-Mails
schreiben und soziales Netzwerken werden für Smart-TV-Nutzer
attraktiver. Kaspersky Lab zeigt anlässlich der IFA 2014 (5. bis 10.
September in Berlin), worauf Anwender in Sachen IT-Sicherheit achten
sollten, wenn sie mit ihrem Fernseher im Web surfen.
Am zweithäufigsten nutzen die deutschen Anwender Soziale Netzwerke wie
Facebook oder Twitter und E-Mail-Kommunikation mit ihrem Smart-TV
(jeweils 16 Prozent). An dritter Stelle stehen schon Online-Shopping und
Online-Banking per Smart-TV mit jeweils neun Prozent. Diese Zahlen
entsprechen in etwa dem weltweiten Durchschnitt, wobei global noch mehr
Filme und Videos (84 Prozent) geschaut und mehr Social Networking (24
Prozent) betrieben wird.
„Auch wenn aktuell Angriffe durch Malware auf Fernseher noch kein Thema
sind, sollten Anwender sich darüber im Klaren sein, dass das TV-Gerät
selbst sowie die genutzten Dienste häufig Informationen unverschlüsselt
und ohne Verifizierung der Gegenseite ins Web übertragen. Dazu gehören
etwa Login Daten zu sozialen Netzwerken oder sogar Bank- und
Kreditkarteninformationen, die man beispielsweise für die Nutzung eines
Marktplatzes hinterlegt hat. Anders gesagt: Es ist daher nur eine Frage
der Zeit, bis auch Unterhaltungsgeräte für Cyberkriminelle zu einer
Fundgrube für private und sensible Informationen werden", erläutert
Christian Funk, Senior Virus Analyst bei Kaspersky Lab.
Angriffswege in den Fernseher
Der Kaspersky-Experte David Jacoby konnte vor kurzem in einem
Selbstversuch feststellen, dass Smart-TV-Geräte für
Man-in-the-Middle-Attacken missbraucht werden können [2]. Dabei können
Daten direkt von Cyberkriminellen abgegriffen werden, ohne dass der
Nutzer davon etwas mit bekommt.
Dass smarte Fernseher angreifbar sind, zeigte in diesem Jahr die
Fachzeitschrift c´t. Über die Manipulation von SSL-Zertifikaten konnten
private Daten, Nutzernamen und Passwörter gestohlen werden [3]. Im
vergangenen Jahr wurde publik, dass Hacker Apps auf internetfähigen
Fernsehern missbrauchen können, um etwa den Besitzer aus der Ferne über
die Gerätekamera und das Mikrofon auszuspionieren [4]. Als Einfallstor
dienen hier die auf dem Fernseher vorinstallierten Web-Anwendungen wie
Skype oder Facebook.
Mit smarten TV-Geräten sicher surfen
Grundsätzlich sollten Nutzer Vorsicht walten lassen, wenn sie mit
webfähigen TV-Geräten im Internet unterwegs sind. Wer mit dem Fernseher
online ist, sollte sich an die folgenden Sicherheitstipps halten:
Daten eingeben oder sich einloggen muss, etwa Bank- oder
passwortgeschützte Sites. Solche Seiten nur auf Geräten verwenden, die
mit einer zuverlässigen Virenschutzlösung wie zum Beispiel Kaspersky
Internet Security - Multi-Device [5] gesichert sind - wie PCs,
Smartphones oder Tablets.
aktualisieren. Wird eine Sicherheitslücke bekannt, wird diese in der
Regel von den Herstellern mit einem zukünftigen Update geschlossen.
man vertraut. Also auch keine Filme aus unbekannten Quellen abspielen.
schädliche Links und Webseiten einen Weg in das TV-Gerät finden.
ausschließlich Apps aus den offiziellen Stores nutzen.
nicht gesehen werden. Das Fernseher-Mikrofon komplett abzuschirmen ist
dagegen schon schwieriger.
[1] Die Umfrage wurde von Kaspersky Lab beauftragt und von B2B
International im Jahr 2014 durchgeführt. Dabei wurden weltweit insgesamt
11.135 Nutzer aus 23 unterschiedlichen Ländern befragt, darunter 2.821
aus Europa und 405 aus Deutschland. Mehr zur Umfrage ist unter dem
folgenden Link abrufbar:
http://media.kaspersky.com/en/Kaspersky_Lab_Consumer_Security_Risks_Survey_2014_ENG.pdf
[2]
und
[3] Dabei wurden die SSL-Zertifikate von den Redakteuren manipuliert.
Diese Zertifikate fungieren als digitale Signaturen und überwachen das
Sicherheitsprotokoll der Fernseher-Internetsitzungen. Sie arbeiten als
übergreifendes Management-System für die Sitzungen mit
HTTPS-Webadressen, bei denen Nachrichten und Daten zu und vom Server in
verschlüsselter Form übertragen werden. Indem sie ihre eigenen
Zertifikate erstellt und signiert haben, konnten die Redakteure die
Systeme ausnutzen und Daten abfangen, die von den Apps des Fernsehers
versendet wurden. Nachdem die Tester Zugriff auf das Gerät hatten,
konnten sie Internet-Sitzungen und HTTPS-Verkehr abhören, um private
Daten, Nutzernamen und Passwörter abzugreifen. // Quelle: Januar 2014,
c´t;
http://blog.kaspersky.de/shopping-und-online-banking-mit-dem-smart-tv-ist-nicht-sicher/
[4]
http://www.heise.de/security/meldung/Smart-TVs-von-Samsung-uebers-Internet-angreifbar-1929369.html
[5] http://www.kaspersky.com/de/multi-device-security
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