Kinderhilfswerk World Vision stellt Sanitär- und Wasserversorgung für 30.000 syrische Flüchtlinge
Friedrichsdorf, 29. April 2014. Vor der Eröffnung des neuen Flüchtlingscamps Asrak in Jordanien kritisiert die Organisation World Vision, dass die Weltgemeinschaft immer noch keinen Frieden in Syrien erreicht hat. Das Camp sei für die Kriegsflüchtlinge dringend notwendig, zugleich aber stehe es für das Scheitern der Politik.
„Es ist erschütternd, dass auch drei Jahre nach dem Ausbruch des Konflikts Kinder und ihre Familien über die Grenzen fliehen müssen", sagte Conny Lenneberg, Regionalleiterin von World Vision im Nahen Osten. „Dass wir ein weiteres Camp eröffnen müssen, ist ein trauriges, aber notwendiges Kapitel dieses Kriegs." Eine politische Lösung des Konflikts sei dringend erforderlich.
Das Camp Asrak liegt 100 Kilometer östlich der jordanischen Hauptstadt Amman. Es soll bis zu 130.000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen. Die jordanische Regierung und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR haben die Eröffnung für morgen angekündigt. World Vision ist eine von 22 Organisationen, die Asrak auf Wüstenboden errichtet haben. Die Organisation hat dort in den vergangenen Monaten Wasserleitungen und sanitäre Anlagen für mehr als 30.000 Menschen aufgebaut.
Der Bau des Camps war notwendig geworden, weil das Flüchtlingscamp Zataari in Nordjordanien mit mehr als 100.000 Bewohnern an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Täglich retten sich derzeit bis zu 600 Menschen über die Grenze von Syrien in das Nachbarland. Viele von ihnen kommen erschöpft und traumatisiert an und haben Verwandte und allen Besitz verloren.
„Wir Hilfsorganisationen haben bei der Planung von Asrak Lehren aus Zataari gezogen und Einiges anders gemacht", sagt Steffen Horstmeier, Koordinator für Humanitäre Hilfe, der den Aufbau für World Vision geleitet hat. Zwar sind die Häuser aus Wellblech, aber solide konstruiert und gut durchlüftet. Drei Familien teilen sich eine Sanitäranlage. Das Camp ist breitflächig angelegt und in „Dörfer" für jeweils bis zu 15.000 Menschen aufgeteilt. Jedes Dorf verfügt über ein Gemeinschaftszentrum und Spielplätze, zwei Dörfer teilen sich eine Schule. „Wir versuchen Menschen, die aus einer Ortschaft geflüchtet sind, wieder gemeinsam unterzubringen und hoffen, dass sich in den Dörfern einigermaßen stabile Gemeinschaften entwickeln", sagt Horstmeier. Die Bewohner erhalten Gutschriften, so genannte Cash Checks, mit denen sie eigenständig im Supermarkt einkaufen können.
„Wir haben hart daran gearbeitet, dass dieses neue Camp ein sicherer, sauberer und würdevoller Ort für Familien wird", erklärt Conny Lenneberg. „Tatsächlich aber wünschten wir uns, dass es überhaupt keinen Bedarf an solchen Camps gäbe. Niemand, und schon gleich gar nicht Kinder, sollten in diesem Ausmaß zur Flucht gezwungen sein. Wir wollen, dass dieser Konflikt endet. Wir wollen Frieden für Syrien". Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen in Richtung Jordanien und des andauernden Konflikts sei es jetzt erforderlich, die jordanische Regierung entschieden zu unterstützen. Diese arbeite derzeit an langfristigen Lösungen.
Die Hilfsorganisation weist darauf hin, dass ein Großteil der syrischen Flüchtlinge außerhalb von Lagern lebt. World Vision unterstützt auch diese Flüchtlinge sowie Gastgemeinden, unter anderem mit durch den Bau von Wasser- und Sanitäranlagen. Auch innerhalb Syriens sind Mitarbeiter der Organisation im Einsatz, um Flüchtlinge zu versorgen, allerdings unter sehr schwierigen Bedingungen. Das Problem des begrenzten humanitären Zugangs sei immer noch nicht gelöst.
Für die Unterstützung syrischer Kinder und Flüchtlingsfamilien bittet World Vision dringend um Spenden:
World Vision
Konto: 8800
Evangelische Kreditgenossenschaft (BLZ 520 604 10)
Stichwort: Syrien-Hilfe
Aktion Deutschland Hilft (Bündnis deutscher Hilfsorganisationen)
Konto: 10 20 30
Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Stichwort: Flüchtlinge Syrien / Nahost
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