In Deutschland hat sich die Zahl der Betroffenen auf 2,3 Millionen mehr als verdoppelt; zudem kamen über sechs Prozent aller Angriffe aus Deutschland
Moskau/Ingolstadt, 20. Juni 2013 - Kaspersky Lab hat die Studie „The Evolution of Phishing Attacks 2011-2013" zur Entwicklung von Phishing veröffentlicht [1]. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der von Phishing betroffenen Anwender um 87 Prozent drastisch an. Zwischen Mai
2012 und April 2013 sahen sich weltweit 37,3 Millionen Anwender mit einem Phishing-Angriff konfrontiert. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es lediglich 19,9 Millionen Nutzer. Deutschland spielt dabei eine Schlüsselrolle, sowohl was die Zahlen der Opfer als auch die Angriffe betrifft.
Die Webseiten von Yahoo, Facebook, Google und Amazon gehören laut Kaspersky Lab zu den Hauptzielen von Cyberkriminellen. Die Kaspersky-Studie, die auf den Zahlen des Kaspersky Security Network
(KSN) basiert [2], zeigt aber auch, dass das nach wie vor rasch wachsende Phänomen Phishing inzwischen eine eigenständige Cyberbedrohung darstellt und nicht mehr in die Kategorie „Spam" eingeordnet werden kann.
Generell ahmen beim Phishing Cyberkriminelle populäre Webseiten nach, um ahnungslosen Nutzern auf täuschend echt gefälschten Seiten Zugangsdaten und Passwörter zu entlocken. Damit gelangen sie dann an das Geld der Anwender oder nutzen deren Accounts bei E-Mail-Services und Sozialen Netzwerken, um weiteren Spam oder Malware zu verbreiten. Die gestohlenen Datensätze werden oft auch an andere Cyberkriminelle verkauft.
Phishing: eine eigene Form der Cyberkriminalität mit starkem Wachstum
Tatsächlich wurde das Phänomen Phishing lange als eine Spielart von Spam-E-Mails gesehen. Die Zahl der Phishing-Angriffe hat inzwischen jedoch ein Ausmaß erreicht, das eine Einstufung als eigenständige Bedrohung erfordert. Außerdem sind E-Mails nur noch zu zwölf Prozent die ursächlichen Träger für Links auf gefälschte Webseiten. In 88 Prozent der Fälle wurden Phishing-Webseiten über andere Aktivitäten am Computer
aufgerufen: etwa direkt vom Browser aus oder bei der Nutzung von Messaging-Diensten wie Skype.
„Der Umfang und das Ausmaß der verschiedenen Phishing-Angriffe, die wir im Rahmen unserer Studie entdeckt und ausgewertet haben, zeigt, dass Phishing nicht mehr nur eine Methode von vielen ist, mit der sich Betrüger bereichern wollen. Vielmehr handelt es sich inzwischen um eine eigenständige und deutlich sichtbare Bedrohung", erklärt Nikita Shvetsov, Deputy CTO (Research) bei Kaspersky Lab. „Phishing-Angriffe lassen sich leicht organisieren und sind nachweislich erfolgreich.
Cyberkriminelle setzen daher zunehmend auf diese Art von illegaler Betätigung. Gemäß den Zahlen unseres Kaspersky Security Network haben sich die Phishing-Angriffe innerhalb eines Jahres fast verdoppelt, was diesen Trend bestätigt."
Deutschland im Visier: mehr als doppelt so viele Phishing-Attacken
Prozentual gesehen zielen die meisten Phishing-Attacken auf Opfer in Russland, den USA und Indien. Deutschland liegt mit 6,2 Prozent bereits auf Rang vier, gefolgt von Vietnam, Großbritannien, Frankreich, Italien, China und der Ukraine. Insgesamt richten sich 64 Prozent aller Angriffe gegen Nutzer in den genannten zehn Ländern. Betrachtet man den Zuwachs an betroffenen Anwendern, so liegt auch hier Deutschland mit einem Plus von über 100 Prozent zusammen mit Vietnam, den USA und Indien an der Spitze. Insgesamt sahen sich in Deutschland 2,3 Millionen Anwender zwischen Mai 2012 und April 2013 mit Phishing-Angriffen konfrontiert.
In absoluten Zahlen hat sich weltweit die Zahl der gefundenen betrügerischen Webseiten und Server gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht. Das gilt besonders auch für Deutschland (plus 219 Prozent). 56 Prozent der Server mit betrügerischen Webseiten, von denen die Phishing-Angriffe ausgingen, liegen in nur zehn Ländern. Führend sind dabei die USA (18,7 Prozent) und Großbritannien (6,7 Prozent).
Deutschland folgt mit 6,0 Prozent und leicht rückläufiger Tendenz bereits auf Platz drei.
Diese Seiten werden besonders häufig gefälscht
Bei mehr als jedem dritten Angriff werden die Webseiten von Yahoo (11,7 Prozent), Facebook (11,5 Prozent), Google (8,2 Prozent) oder Amazon (4,6
Prozent) von kriminellen Phishern nachgeahmt. In mehr als jedem fünften Fall sind es die Seiten von Banken und Finanzinstituten. Unter den 30 häufigsten Seiten finden sich auch die von American Express, PayPal oder Mastercard sowie Xbox live und Twitter.
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