Mit gezielten betrieblichen und baulichen Maßnahmen wollen die üstra und die Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (infra) den Lärm an der neugebauten Stadtbahnstrecke in Misburg reduzieren und damit die Belastungen für die Anwohner senken. Dies ist das Ergebnis eines Runden Tisches, an dem sich die Region Hannover, die üstra, die infra, die Landeshauptstadt Hannover, das Stadtbezirksmanagement Misburg-Anderten sowie Vertreter zweier Interessengruppen von Anliegern zusammengefunden hatten.
Anlieger der Buchholzer Straße im Bereich zwischen Gundelrebe und Quendelring hatten sich nach Inbetriebnahme der Stadtbahnverlängerung Misburg/Nord über Vibrationen und Brummgeräusche in ihren Häusern beklagt. Diesen Beschwerden wurde zunächst durch verstärktes Schienenschleifen und durch begleitende Messungen in betroffenen Häusern nachgegangen.
Im Mai 2011 wurde dann ein Runder Tisch mit Anliegern des betroffenen Streckenabschnitts eingerichtet, um alle Fragen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation umfassend und für die Anlieger transparent zu prüfen und zu bewerten. Über die Inhalte dieser Gespräche wurde zunächst Stillschweigen vereinbart.
Weil mit den verabredeten betrieblichen und baulichen Maßnahmen, die teilweise bereits realisiert wurden und zum Teil vorbereitet werden, ein Zwischenstand erreicht ist, dessen Wirksamkeit nun weiter untersucht werden muss, hat der Runde Tisch nun ein Zwischenfazit gezogen.
Die von den Anliegern als besonders störend empfundenen Vibrationen und Brummgeräusche entstehen weniger durch den primären Luftschall (Laufgeräusch des Rades auf der Schiene), sondern durch Erschütterungen, die sich über das Gleis und den Untergrund bis in die Häuser fortsetzen und hier zu Schwingungen in den Decken und Wänden führen (sekundärer Luftschall). Diese Schwingungen haben ihre Maximalwerte in einem Frequenzbereich von 100 Hertz, auf den die Gebäudeteile offenbar mit Eigenschwingungen ansprechen und die „Grollgeräusche" hervorrufen.
Eine mögliche Lösung, die Belastungen zu verringern, ist somit, den Frequenzbereich zu verschieben. Zudem konnte festgestellt werden, dass auch die Bauart der Stadtbahnzüge (TW 2000 oder TW 6000) und deren Geschwindigkeit Einfluss auf die Schwingstärke haben.
Um die Belastungen zu mindern, hat der Runde Tisch deshalb sowohl bauliche als auch betriebliche Maßnahmen diskutiert und geprüft. Auf folgende zentrale Maßnahmen haben sich die Mitglieder verständigt, die zum Teil bereits während der Laufzeit des Runden Tisches umgesetzt wurden:
Der Runde Tisch wird sich nach Vorliegen neuer Messergebnisse Anfang 2012 erneut treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. In seiner fünften und vorläufig letzten Sitzung am 28. November hat der Runde Tisch ein Fazit der bisherigen Arbeit gezogen. Nach Einschätzung der Mitglieder konnte in den vergangenen Monaten einiges erreicht werden: Die gemeinsame Arbeit ist in konkrete Verbesserungen gemündet, was an den umgesetzten Maßnahmen bereits während der Laufzeit des Runden Tisches und den vereinbarten weiteren Schritten deutlich wird. Der Runde Tisch hat zum gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Positionen beigetragen, Vertrauen und Transparenz hergestellt sowie Argumente offen gelegt. Die Diskussionen waren nach Einschätzung der Mitglieder konstruktiv und sachlich, und es wurden umfangreiche Informationen eingespeist, um sich eine Meinung bilden und um Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten abwägen zu können.
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