Sarkozys Baby gewinnt Überlebensroulette - World Vision fordert zu Beginn des G8-Gipfels gleiche Überlebenschancen für Babys weltweit

Friedrichsdorf / Deauville, 25.5.2011. Carla Bruni, die Ehefrau des französischen Präsidenten Sarkozy, erwartet ein Kind. Das ist eine gute Nachricht und gut ist auch, dass dieses Kind eine sehr reelle Chance hat, seinen fünften Geburtstag zu erleben. Genauer: eine  52 Mal höhere Chance, als ein im Tschad Neugeborenes. Und auch Carla Bruni hat eine 150 Mal höhere Wahrscheinlichkeit, Schwangerschaft und Geburt zu überleben, als eine Frau in der ehemaligen französischen Kolonie. Vor diesem Hintergrund fordert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision, dass die G8-Politiker dafür sorgen, dass jedes Kind auf der Welt die gleichen Überlebenschancen bekommt.

Marwin Meier, Gesundheitsexperte von World Vision erklärt: „Die traurige Wahrheit hinter der bloßen Statistik: Die Überlebenschance von Mutter und Kind hängt mit dem Geburtsland zusammen. Wenn die Regierungschefs nun also während des G8-Gipfels von Deauville der Familie Sarkozy gratulieren, sollten sie sich bemühen, diese Ungerechtigkeiten abzuschaffen!"

Frankreich ist in der Lage, durchschnittlich 4966 US Dollar pro Jahr für die Gesundheit jedes Staatsbürgers auszugeben. Tschad schafft es leider nur 49 US Dollar pro Person aufzubringen. Als eines der am wenigsten entwickelten Länder ist Tschad das perfekte Beispiel für ein Land, das die Aufmerksamkeit der G8 am dringendsten braucht.

Kinder in Tschad sterben an Krankheiten, die für europäische Kinder sehr selten tödlich enden: Durchfall, Malaria oder Lungenentzündung. Ungefähr die Hälfte der Kinder in Tschad ist mangelernährt - gewöhnliche Kinderkrankheiten können daher oft tödlich verlaufen. Zwei Drittel dieser Kinder könnten durch einfache Maßnahmen gerettet werden: Ausreichende Ernährung, Moskitonetze, Impfungen.
„Carla Bruni wird vermutlich in einer Geburtsklinik unter der Aufsicht von Ärzten entbinden", so Meier. „Frauen im Tschad genießen eine professionelle Geburtsbegleitung nur sehr selten. Die meisten entbinden ohne jegliche Unterstützung von Fachpersonal." Es fehlt Ihnen oftmals auch das nötige Wissen, die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft und eine Begleitung in den kritischen Tagen nach der Geburt. Schätzungen zufolge könnten 80% dieser Todesfälle verhindert werden, wenn die Frauen Zugang hätten zu einer besseren Ernährung, Notfallmedizin und ausgebildeten Hebammen.

Diese Kinder werden weiter sterben, wenn die G8-Regierungschefs nicht endlich die einfachen und günstigen Maßnahmen ergreifen.

FAKTEN
Mehr als 8 Millionen Kinder sterben jährlich vor dem fünften Geburtstag
Mehr als 350 000 Mütter sterben jährlich während der Geburt oder durch Komplikationen während der Schwangerschaft
Kinder ohne Mütter haben eine 10 Mal höhere Wahrscheinlichkeit früh zu sterben.
In Frankreich sterben vier von 1.000 Kindern vor dem 5ten Geburtstag  - in Tschad sind es 209 Kinder
Die frühere Kolonie Frankreichs, Tschad, hat die dritthöchste Kindersterblichkeit weltweit. Nur Angola und Afghanistan liegen davor.

 

Quelle

Tags:
G8-Gipfel, Sarkozy, World Vision
Datum:
Mittwoch, 25. Mai 2011, 08:50 Uhr

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