Schutzbriefe der Autoversicherer: Pannenhilfe und mehr für wenig Geld

  • Umfrage von FinanceScout24 zeigt: Schutzbriefe bei der Assekuranz gibt es schon für einstellige Euro-Beträge im Jahr
  • Günstige Alternative für alle, die keinem Automobilclub beitreten wollen
  • Leistungen variieren von Gesellschaft zu Gesellschaft - Studium des Kleingedruckten lohnt sich

München, 10. Dezember 2010 - Eine Autopanne im Sommer ist schon ärgerlich genug. Noch unangenehmer wird sie jetzt im Winter: Warten auf den teuren Abschleppdienst in der Kälte und im Dunkeln, Gefahr durch vorbeirasende Autos bei schlechter Sicht, Glatteis und Schnee. Fast vier Millionen Mal musste allein der ADAC im Vorjahr auf Deutschlands Straßen ausrücken. Mitglieder von Automobilclubs (ADAC, ACE oder AvD) müssen für die Pannenhilfe nicht extra bezahlen, denn der Schutzbrief schließt diese Leistungen mit ein. Wer keinem Club beitreten möchte, bekommt dennoch problemlos einen Schutzbrief fürs Auto. Eine Umfrage des unabhängigen Verbraucher- und Finanzportals FinanceScout24 unter Deutschlands Autoversicherern zeigt, dass sämtliche Gesellschaften Schutzbriefe als Baustein der Kfz-Haftpflichtversicherung anbieten. Das Interessante dabei: Der Pannenschutz kostet häufig nur einen einstelligen Eurobetrag. Zum Vergleich: Die Rechnung für einen Abschleppdienst beträgt häufig mehr als 300 Euro.

„Uns hat überrascht, wie günstig die Schutzbriefe der Assekuranz sind", kommentiert Dr. Errit Schlossberger, Geschäftsführer von FinanceScout24. „Vermutlich aus diesem Grund vermarkten die Autoversicherer diese auch nicht besonders offensiv. Nachfragen lohnt sich deshalb auf jeden Fall." Bei DEVK und HUK24 gibt es den Schutz schon für sechs Euro pro Jahr, das Produkt der Sparkassen Direkt Versicherung kostet 7,06 Euro, bei der Badischen Versicherung (BGV) sind es 8,50 Euro. Allerdings: Der Pannenschutz der Sparkassen Direkt gilt nur für Autos, die nicht älter als zehn Jahre sind. Auch die Allianz verfährt so: Je nach Fahrzeugalter schwankt der Jahresbeitrag für den Schutzbrief zwischen 7,79 und 15,90 Euro. Bei der Zurich fallen 15,40 Euro für bis zu acht Jahre alte Autos an, bei „Oldies" bis 13 Jahre sind es 20,80 Euro.

„Solche Einschränkungen gibt es bei den Automobilclubs in der Regel nicht", erklärt Schlossberger. „Wir wollen ja auch gar nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Das Leistungsspektrum der Auto-Clubs ist tatsächlich noch umfangreicher als das der Schutzbriefe der Assekuranz. Auch haben uns Verbraucher berichtet, dass die Pannenhilfe der Autoclubs im Schnitt zügiger und mit kürzeren Wartezeiten funktioniert." Aber erstens gebe es Menschen, die mit der ein oder anderen Position der Autoclubs zu strittigen Themen wie zum Beispiel der Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen nicht einverstanden seien und den Clubs deshalb nicht beitreten möchten. Und zweitens benötige auch nicht jeder Verkehrsteilnehmer ein so umfangreiches Paket. Die klassische ADAC-Mitgliedschaft für 44,50 Euro pro Jahr beinhaltet zum Beispiel neben der Pannen- und Unfallhilfe in Deutschland weitere Leistungen wie Toursets, aktuelle Infodienste, Luftrettung, Rechtsberatung durch ADAC-Juristen und Vertrags-Anwälte, Prüfdienste und die Teilnahme an Vorteilsprogrammen.

Doch auch die Schutzbriefe der Versicherer decken weit mehr Leistungen ab als nur die schnelle Hilfe bei Unfällen und Pannen. „All inclusive" ist zumeist auch das Abschleppen und Bergen des Wagens, Mietauto-, Bahn- und Übernachtungskosten sowie der Krankenrücktransport. „Diese Zusagen gelten bei den meisten Gesellschaften auch für Auslandsreisen", erklärt FinanceScout24-Chef Schlossberger. „Wenn man im Ausland gestrandet ist, wird der Versand von Ersatzteilen und Arzneimitteln sowie der Ersatz von Reisedokumenten organisiert, ebenso die Fahrzeugverzollung und -verschrottung." Solche Leistungen erhalten ADAC-Kunden wiederum nur, wenn sie die Plus-Mitgliedschaft für 79,50 Euro im Jahr abgeschlossen haben, die weltweit für die ganze Familie gilt, unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel (also auch für Bahn- und Flugreisen), und auch für Geschäfts- oder Mietautos.

Das Leistungsspektrum der Schutzbriefe der Assekuranz variiert je nach Gesellschaft, weshalb es sich lohnt, die Angebote zu vergleichen. Nicht alle Schutzbriefe gelten zum Beispiel europa- oder weltweit, einige Leistungen erst ab einer Mindestentfernung zum Wohnort. Auch bei der Höhe der Leistungen für Pannenhilfe, Abschleppen oder die Übernahme von Mietwagenkosten gibt es unterschiedliche Obergrenzen. „Wer keine unangenehmen Überraschungen erleben möchte, kommt nicht darum herum, auch das Kleingedruckte zu lesen", erklärt Schlossberger.

Ein besonderes „Schmankerl" bietet die HUK24 mit ihrem Schutzbrief allen Wintersportlern an, die Weihnachten in einem abgelegenen Alpental verbringen wollen: Sollte dort eine Lawinensperrung oder ein Lawinenabgang die Heimreise unmöglich machen, erstattet die Versicherung den Betroffenen außerplanmäßige Übernachtungs- und Verpflegungskosten bis zu drei Nächten zu je 100 Euro pro Person und Tag, sowie Verpflegung zu je 20 Euro pro Person und Tag. Außerdem übernimmt die Versicherung Taxi-Kosten bis zu 30 Euro. Schlossberger hierzu: „Die eingeschlossenen Urlauber müssen dann nur noch die Skipässe selbst bezahlen. Trotzdem wollen wir hoffen, dass niemand in die Situation kommt, von dem Angebot Gebrauch machen zu müssen."

Preislich nicht ganz so interessant sind die Schutzbriefe der Versicherer für Führerscheinneulinge. Denn für sie ist die ADAC-Mitgliedschaft im ersten Jahr kostenlos, 18- bis 23-jährige Auszubildende bezahlen nur 19 Euro pro Jahr. Beim Auto Club Europa (ACE) sind es bis zum 30. Lebensjahr nur 50 Prozent des regulären Jahresbeitrages von derzeit 59,70 Euro. Das Besondere beim ACE: Der Schutz gilt für die ganze Familie und auch im europäischen Ausland.

Quelle: FinanceScout24 GmbH

Tags:
FinanceScout, Pannenhilfe, Schutzbrief
Datum:
Freitag, 10. Dezember 2010, 11:28 Uhr

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