München und New York teuer, Leipzig günstig, Rio mit Aufschwung im Juli: An welchem Punkt sich Angebot und Nachfrage derzeit in der Hotelbranche treffen - das hotel.de-Hotelpreis-Barometer für August 2010
- Hotelpreise in Deutschland fast auf Vorkrisenniveau
- Zimmertarife auch weltweit im Aufwind
Nürnberg, 02. August 2010 - Auf welcher Höhe stehen die Hotelpreise inmitten des Sommers 2010? Wo sind Hotelübernachtungen besonders günstig und in welchen Städten müssen Reisende tiefer in die Tasche greifen? hotel.de, der gebührenfreie Online-Hotelreservierungsservice für mehr als 210.000 Hotels weltweit, betrachtete nach Ende des zweiten Quartals 2010 erneut seine Hotelpreisanfragen.
Dabei sind die Rahmenbedingungen nicht unerheblich. "Der verhalten geäußerte Optimismus scheint nun einer tiefen Überzeugung gewichen zu sein: Denn während vor wenigen Monaten Akteure aus Politik und Wirtschaft noch etwas vorsichtig von aufkommender wirtschaftlicher Erholung sprachen, propagieren zahlreiche Wirtschaftsexperten nun den Aufschwung - zumindest in Deutschland. Ein solcher spiegelt sich dann natürlich früher oder später auch in den Zimmerpreisen im Hotel- und Gaststättengewerbe wider", berichtet Timo Vavrinec, Unternehmenssprecher der hotel.de AG. "Die Betrachtung unserer Hotelpreisanfragen aus drei verschiedenen Zeiträumen, darunter dem Krisenjahr 2009, soll uns dabei helfen, mögliche Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Hotelpreisen besser zu erkennen", ergänzt Vavrinec.
hotel.de verglich nun die Preisentwicklung im Monat Juli 2010 mit den Werten des Vormonats Juni sowie der vergleichbaren Vorjahresmonate (Juli 2009 und Juli 2008).
Das aktuelle Resultat zeigt:
Deutschland: München weiterhin teuerste Hotel-Großstadt , Essener Hoteliers profitieren von "RUHR.2010", Leipzig lockt mit günstigen Zimmerpreisen. Hotelpreise bei großer Mehrheit der Städte deutlich über Niveau des Vorjahresmonats, insgesamt erreichen Übernachtungspreise in Deutschland fast wieder den Stand des Jahres 2008.
Weltweit: Außergewöhnliche Preisentwicklung im Juli in Rio de Janeiro; New York weiterhin mit sehr hohen Zimmerpreisen. Zahlreiche Städte in Osteuropa bieten günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Preisaufwärtstrend auch international feststellbar, jedoch schwächer als in Deutschland.
Die nachfolgenden Rankings des hotel.de-Hotelpreis-Barometers zeigen jeweils den durchschnittlichen Hotelpreis pro Zimmer pro Nacht in Euro, über alle Hotel- und Zimmerkategorien hinweg.
Ergebnisse des Hotelpreis-Barometers für Deutschland
Abfolge: Stadt / Preis Juli 2010 / Preis Juli 2009 / Preis Juli 2008
1. München / 98,88 / 94,94 / 102,14
2. Essen / 95,91 / 78,04 / 82,11
3. Mannheim / 94,86 / 82,65 / 88,62
4. Bonn / 90,05 / 87,24 / 87,69
5. Hamburg / 88,68 / 90,48 /93,45
6. Köln / 86,52 / 81,2 / 84,31
7. Düsseldorf / 84,65 / 86,66 / 89,72
8. Frankfurt/Main / 81,98 / 80,61 / 91,54
9. Stuttgart / 80,32 / 79,31 /79,35
10. Bremen / 79,81 / 77,1 / 78,05
11. Berlin / 78,92 / 78,28 / 83,52
12. Bielefeld / 78,77/ 67,5 / 78,9
13. Hannover / 77,63 / 73,86 / 79,53
14. Duisburg / 77,07 / 73,14 / 72,41
15. Dresden / 73,93 / 70,55 / 77,29
16. Nürnberg / 72,77 / 75,39 / 76,43
17. Bochum / 70,91 / 69,32 / 68,97
18. Dortmund / 68,31 / 66,68 / 74,23
19. Wuppertal / 66,95 / 61,47 / 65,55
20. Leipzig / 64,58 / 64,18 / 67,05
Durchschnitt / 80,57 / 76,93 / 81,04
Das vollständige Ranking mit Angaben über die prozentuellen Veränderungen ist hier zu finden.
Knapp unter 100 Euro pro Zimmer pro Nacht mussten Hotelgäste in München bei ihrer Abreise auf den Tresen legen. Damit sind die Übernachtungskosten in der bayerischen Landeshauptstadt am höchsten. Zugleich liegen die Hotelpreise in der sogenannten "nördlichsten Stadt Italiens" nur noch rund drei Prozent unter denen des Jahres 2008 und bereits vier Prozent über jenen des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes. Dies erweist sich jedoch im Vergleich zu Essen als weniger eindrucksvoll. Dort spielte das Event "RUHR.2010" für die Preisentwicklung vermutlich eine nicht unerhebliche Rolle, was vor allem Hotelgäste in der "Kulturhauptstadt" Europas deutlich zu spüren bekamen, denn: Mit einem durchschnittlichen Preisniveau von 16 Prozent über dem Juli 2008 und gar 22 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresmonat haben Hoteliers ihren Kunden deutlich mehr für die Hotelübernachtung abverlangt.
Für durchschnittlich 64 Euro pro Zimmer pro Nacht schläft man hingegen in Leipzig derzeit am günstigsten. Hier war der Übernachtungsmonat Juli zwar im Großen und Ganzen preislich auf gleicher Höhe wie 2009, doch lag der Juni 2010 sogar über dem Juli 2008, was auch in der kreisfreien Stadt ein Indiz für ein sich stabilisierendes, wenn nicht gar zunehmendes Preisniveau darstellt.
Insgesamt deutet der Trend bei der Entwicklung der Hotelzimmerpreise in Deutschland nach oben. So zeigt der aus allen hier gelisteten Großstädten ermittelte durchschnittliche Übernachtungspreis nur noch ein marginales Minus von rund 0,5 Prozent gegenüber 2008, aber schon ein deutliches Plus von knapp 5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2009, in dem die Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich zum Tragen kam. Nur in der Hansestadt Hamburg, in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf und in der fränkischen Metropole Nürnberg lagen die Übernachtungskosten im Juli oder Juni dieses Jahres noch unter dem Juli der beiden letzten Jahre.
Ergebnisse des Hotelpreis-Barometers im weltweiten Vergleich
Abfolge: Stadt / Preis Juli 2010 / Preis Juli 2009 / Preis Juli 2008
1. New York / 194,49 / 169,49 / 221,63
2. London / 146,6 / 133,24 / 146
3. Stockholm / 145,3 / 121,29 / 117,02
4. Zürich / 144 / 142,15 / 145,73
5. Rio de Janeiro / 143,6 / 99,33 / 95,82
6. Tokio / 143,47 / 136,02 / 162,32
7. Singapur / 139,74 / 126,29 / 149,05
8. Moskau / 134,09 / 154,67 / 210,49
9. Sydney / 130,9 / 124,78 / 125,64
10. Oslo / 129,16 / 141,62 / 140,22
11. Amsterdam / 116,6 / 103,14 / 124,27
12. Kopenhagen / 113,8 / 124,88 / 150,25
13. Paris / 110,81 / 105,73 / 113,37
14. Barcelona / 107,17 / 89,56 / 108,79
15. Helsinki / 103,16 / 91,43 / 113,28
16. Shanghai / 99,84 / 76,77 / 98,89
17. Dubai / 99,22 / 104,02 / 148,19
18. Wien / 92,67 / 81,79 / 92,15
19. Rom / 89,17 / 91,84 / 103,53
20. Istanbul / 88,02 / 76,66 / 94,71
21. Mexico City / 86,91 / 86,32 / 109,15
22. Bukarest / 81,36 / 78,92 / 100,97
23. Lissabon / 79,05 / 77,96 / 83,55
24. Berlin / 78,92 / 78,28 / 83,52
25. Warschau / 78,44 / 70,9 / 98,58
26. Madrid / 75,02 / 77,46 / 89,73
27. Budapest / 70,71 / 76,83 / 83,58
28. Peking / 69,24 / 67,65 / 137,96
29. Prag / 63,96 / 61,06 / 71,51
30. Bangkok / 57,94 / 58,34 / 90,61
Durchschnitt / 107,11 / 100,95 /120,35
Das vollständige Ranking mit Angaben über die prozentuellen Veränderungen ist hier zu finden.
In New York müssen Übernachtungsgäste am tiefsten in die Tasche greifen. Rund 194 Euro ließen sie sich ihren Aufenthalt pro Nacht im Juni und Juli kosten. Damit lagen die Zimmerpreise des "Big Apple" zwar weiterhin unter denen aus 2008, aber bereits deutlich über dem Niveau des letzten Jahres. London folgt auf dem zweiten Platz, doch nahmen Hoteliers in der Hauptstadt des Vereinigten Königreiches schon rund 50 Euro weniger ein als ihre Kollegen in Nordamerika. Am günstigsten sind die Übernachtungen in Bangkok; knapp 58 Euro wurden bei Abreise fällig. Und auch in osteuropäischen Metropolen konnten Hotelgäste ihre Nachtruhe relativ günstig genießen.
Für das größte Aufsehen bei der weltweiten Preisbetrachtung sorgt Rio de Janeiro, aber diesmal nicht durch seinen prunkvollen Karnevalszug. Mit durchschnittlich 143 Euro pro Nacht mussten Hotelgäste für ihren Aufenthalt in der zweitgrößten Stadt Brasiliens im Juli zwar nicht ganz so viel bezahlen wie in den Metropolen New York, London, Stockholm oder Zürich. Aber die Steigerung von deutlich über 40 Prozent gegenüber den Vergleichszeiträumen ist beachtlich. Bei genauerem Hinsehen liegt jedoch der Schluss nahe, dass die Preisbildung an der Copacabana im vergangenen Monat nicht nur durch Angebot und Nachfrage auf dem freien Markt bestimmt war. So dürften die zahlreichen im Juli stattgefundenen Konferenzen in der brasilianischen Metropole mit ein Anlass für die Hotellerie gewesen sein, um an der Preisschraube zu drehen - ein unnatürlicher Preisanstieg also.
Insgesamt ist im Rahmen der weltweiten Betrachtung kein so deutlicher Trend nach oben sichtbar, wie es in Deutschland der Fall ist. Allerdings befinden sich die Preise weiterhin auf einem "Stabilisierungskurs". So sind die durchschnittlichen Übernachtungspreise schon rund 6 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Einzig Moskau verzeichnete noch ein Minus von mehr als 10 Prozent gegenüber dem Juli 2009 und auch in Kopenhagen und Budapest schien die Stabilisierung noch nicht gegriffen zu haben.
Eine kleine Notiz am Rande: Die relativ günstigen Hotelzimmer-Preise in den osteuropäischen Metropolen sowie in den im deutschen Ranking angeführten Städten Leipzig und Dresden sind sicherlich einer der Gründe dafür, dass diese Städte beim letzten hotel.de-Preis-Leistungs-Index gut abschnitten. Dies soll jedoch keinesfalls die Bedeutung der Serviceleistung mindern, die Hotelgäste dort erfahren durften.
Quelle: hotel.de AG
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